06.06.2022: Aufruf zur „Offensive gegen Aufrüstung“ Demonstration am
18.06.
Bürgerliche Parteien und Medien fordern immer mehr Aufrüstung und
Militarisierung. Bis zu 100 Milliarden Euro sollen für die
Bundeswehr locker gemacht werden. Der russische Angriff auf die
Ukraine bietet eine neue Möglichkeit, unter Berufung auf
westeuropäische Einigkeit und Werte vereint gegen den „bösen Russen“
vorzugehen. Dieses Feindbild ist auch heute noch im bürgerlichen
Bewusstsein verankert und führte in letzter Zeit zu relativierenden
Putin-Hitler-Vergleichen und rassistischen Darstellungen von
Russ*innen als „barbarisch“ und „nicht europäisch“. Dass der Angriffskrieg Putins eindeutig zu verurteilen ist, sollte
selbstverständlich sein, für uns Linke oder Kommunist*innen gilt es
jedoch eine Kritik aus proletarischer, revolutionärer und
antimilitaristischer Sicht zu formulieren, anstatt reaktionäre
Argumente zu übernehmen. Erschreckend sind in diesem Zusammenhang
einige Reaktionen vermeintlich linker Personen und Parteien. Die Antwort auf einen solchen Konflikt darf nicht der Aufschrei
nach mehr, sondern muss der nach weniger Militarisierung sein. Das
Senden von Waffen an kapitalistische Staaten lässt sich aus einer
tatsächlich linken Sicht nicht rechtfertigen. Es gibt keine „gute“,
„richtige“ Seite in einem imperialistischen Krieg. Die Leidtragenden
sind auf beiden Seiten die Arbeiter*innen, ob sie vor Angriffen
flüchten müssen, für die Verteidigung kapitalistischer Interessen in
den Krieg ziehen müssen oder unter den wirtschaftlichen Folgen
leiden. In diesem Fall hat die russische Armee zuerst angegriffen, das
macht die NATO aber nicht sympathischer. Seit Anfang ihres Bestehens
ist die NATO ein militärisches Bündnis, welches anstrebt, die
politischen und wirtschaftlichen Interessen der Mitgliedstaaten zu
sichern und damit immer im Interesse des Kapitals zu handeln. Das
Ziel weltweiter politischer Sicherheit und Stabilität dient dabei
als Rechtfertigung für Kriegsverbrechen und Massaker, die gerne
außer Acht gelassen werden. Ob Kosovo, Afghanistan, Libyen oder
Kurdistan – immer wieder führte die NATO Kriege und nahm zahlreiche
zivile Opfer in Kauf. Aktuell führt das NATO-Mitglied Türkei einen Angriffskrieg auf
nordkurdische Gebiete. Die seit 30 Jahren andauernde
Kriminalisierung des kurdischen Befreiungskampfs in der BRD und die
finanzielle Unterstützung der türkischen Armee zeigen deutlich, für
wen die NATO politische Sicherheit und Stabilität garantieren
möchte. Als Industrieland mit gut ausgerüsteter Armee ist die Türkei
sehr nützlich für die NATO, sowohl als Verbündeter, als auch als
Handelspartner. Dagegen sind die ärmeren und kleineren kurdischen Gebiete den
NATO-Mitgliedern ein Dorn im Auge, da die Gebiete teils von der PKK
kontrolliert werden und im Falle Rojavas den Versuch des Aufbaus
eines Systems mit einem antikapitalistischen Ansatz
darstellen. Nicht verwunderlich ist eben auch die Unterstützungswelle für die
Ukraine, insbesondere für die ukrainische Armee. Russland bedroht
den europäischen Frieden und die europäische Vormachtstellung – wenn
auch selbstverständlich auf gänzlich andere Art und Weise als Rojava
und die kurdische Bewegung. Auch hierzulande spüren wir die Folgen dieses Krieges – immer
wieder heißt es Sparen, Sparen, Sparen, ob dies von der*dem
Einzelnen gefordert wird oder ob die Regierung so fehlende Gelder
für Gesundheitssystem und Soziales begründet. Angesichts der 100
Milliarden für die Bundeswehr sind die Prioritäten der
Bundesregierung offensichtlich. Für uns ist klar: Aufrüstung schafft keinen Frieden! Ob an die
ukrainische oder an die türkische Armee – wir als Kommunist*innen
lehnen Waffenlieferungen klar ab. Unsere Aufgabe ist es,
aufzudecken, in wessen Interesse diese Kriege geführt werden und
gegen diesen Hauptfeind, den deutschen Imperialismus, zu
kämpfen! Für eine Offensive gegen die Aufrüstung! Klassenkampf statt
Burgfrieden!